Straußen-Wirtschaften gibt es schon seit über 1200 Jahren!
Herzlich Willkommen!
Hier einige kleine Informationen woher die "Straussi" oder "Besenwirtschaft" kommt.
Idealbild Karl des Großen mit den Reichskleinodien, gemalt 1513 von Albrecht Dürer im Auftrag seiner Vaterstadt Nürnberg.
Karl der Große hat bis zu seinem Tod anno 814 einige Reformen per Dikret erlassen. So erließ er anno 794, daß Weinbauern einen Teil ihres selbst erzeugten Weins in einfacher Umgebung auschenken durften. Dies geschah dann meistens in Innenhöfen, Ställen, Scheunen oder Gewölbekellern. Es durften aber nur maximal 40 Sitzplätze sein. Die Öffnungszeiten sollten sich auf 4 Monate im Jahr beschränken, meist geteilt - eine begrenzte Zeit im Herbst und im Frühjahr. Als Zeichen, das die Straußen-Wirtschaft geöffnet ist, wurde auch früher schon ein Besen für jeden gut sichtbar nach draußen gehängt.

Ab ca. 1935 gerieten die Straußen-Wirtschaften in Vergessenheit.

Erst Mitte der 70ér Jahre nahmen einige Winzer diese alte Tradition wieder auf. Ende der 80ér Jahre begann der Boom. Die Wirte der gewerblichen Gastronomie sahen ihre Existens durch die vielen Straußen-Wirtchaften bedroht. So wurde es von den Verbänden der Gastronomen dargestellt.

Die gesetzlichen Einschränkungen wurden wiederum von den Bauernverbänden in Frage gestellt.

Der Streit darüber eskalierte im Badischen soweit, daß die Gastronomie-Wirte drohten, keinen badischen Wein mehr auszuschenken. Dieszog sich bis 1998 hin, dann wurde das Baurecht geändert.

Bis heute ist dieses Dikret Karl des Großen noch gültig.
Danach haben viele Straußen-Wirtschaften eine Konzession erworben. Die im Dikret Karl des Großen festgelegten Bestimmungen waren somit nicht mehr gültig. Nun durften sich diese aber nicht mehr Straußi nennen, denn sie unterlagen jetzt den gesetzlichen Vorgaben der gewerblichen Gastronomie. So ist eine Mischung aus Tradition und gewerblichem Betrieb entstanden. Auch heute wird aber trotzdem noch der Besen nach draußen gehängt und nur zu zwei beschränkten Zeiten im Jahr geöffnet.
Ein paar echte Straußen gibt es aber heute immer noch...